Heute wiegt ein Auto im Durchschnitt etwa eineinhalb Tonnen. Nicht nur die Fahrzeuggröße auch die Sicherheitsausstattung und Extras sind dafür verantwortlich. Was für die Verbrenner gilt, setzt sich bei den Elektroautos fort. Auch diese werden immer größer und schwerer. Die Reichweite. Fahrer von Elektroautos, die sich über die Verfügbarkeit von Ladesäulen sorgen, wollen einfach auf der sicheren Seite sein und mehr Reichweite im Auto. Aber dafür brauchen sie größere Akkus. Und die sind schwer – und teuer.
Es gibt noch einen weiteren Trend zu beobachten. Elektrofahrzeuge, allen voran die batterieelektrischen (BEV), haben meist wesentlich mehr Leistung als vergleichbare Verbrenner. Im Durchschnitt sind es fast 40 Prozent. Die Datenanalysten vom Automobilmarktforscher Jato Dynamics haben sich die Gewichts- und Leistungsentwicklung der verschiedenen Antriebssysteme und Segmente auf dem deutschen Pkw-Markt angeschaut.
Elektrofahrzeuge sind fast immer schwerer
Ein Fahrzeug im A-Segment, also Kleinstwagen mit Verbrennungsmotor wiegt heute durchschnittlich gut eine Tonne. Auch die SUVs sind nur unwesentlich schwerer. Ein Kleinstwagen mit Batterieantrieb wiegt dagegen im Schnitt 1.130 kg. Im B-Segment der Kleinwagen sind die Unterschiede schon deutlicher: Hier kommt ein Verbrenner-Kleinwagen auf knapp 1.190 kg, das Durchschnittsmodell mit Mildhybrid-Antrieb sogar nur auf 1.157 kg. Dagegen bringt ein BEV schon fast 1,5 Tonnen auf die Waage. Ein Kleinwagen-SUV mit Verbrennungsmotor liegt im Mittel bei 1.325 kg, das vollelektrische Pendant kommt auf fast 1.680 Kg. Ein Plus von jeweils mehr als 26 Prozent für die Elektriker.
Und so setzt sich der Trend auch durch weitere Segmente – von den Kompakten über die gehobene Mittelklasse bis zur Oberklasse – fort. Immer sind die SUVs schwerer als die Limousinen. Aber vor allem sind die BEV-Modelle immer deutlich schwerer als die Verbrenner. Die elektrischen SUVs im C-Segment (Kompaktwagen) wiegen durchschnittlich sogar 30 Prozent mehr als ihre Pendants mit Benziner- und Dieselantrieb. Und ein elektrisches Oberklasse-SUV kommt im Schnitt auf mehr als zweieinhalb Tonnen – Leergewicht. „Das derzeitige Modellangebot an BEVs in Deutschland schleppt gut 20 Prozent mehr Gewicht mit sich herum“, sagt Eric Haase, Managing Director von Jato Dynamics in Deutschland.
Der Unterschied bei der Motorleistung ist noch deutlicher: Durchschnittlich haben BEVs mehr als 38 Prozent stärkere Antriebe als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor.
Je nach Segment gibt es allerdings signifikante Unterschiede:
Modelle des A-Segments haben mit jeweils 90 PS noch mehr oder weniger identische Leistungswerte. Doch schon im B-Segment beträgt die Differenz bereits mehr als 28 Prozent für die Limousinen und fast 62 Prozent für die SUVs. Nicht weniger als 210 PS hat ein durchschnittliches Elektro-SUV bei den Kleinwagen. Die Verbrenner begnügen sich mit 130 PS. Die elektrischen „Geländewagen“ in der Kompaktklasse haben sogar fast 72 Prozent mehr Power anzubieten. Im Schnitt bringen sie 280 PS auf die Straße, Verbrenner nur 163 PS. In der gehobenen Mittelklasse und Oberklasse dominieren jedoch wieder die Limousinen. Im D-Segment sind es mehr als 70 Prozent. (cepe)