Unter Kollegen: Sommer, Sonne, Fahrrad

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1998

Seit Februar steigen die Kraftstoffpreise, jeder Autofahrer bekommt das zu spüren. Natürlich auch die Mitarbeiter. Da stellt man sich die Frage, wie man da als Unternehmen unterstützen kann.

Wartet man ab, bis die Regierung für einen überschaubaren Zeitraum die Spritpreise senkt? Und wenn dem dann so ist, sparen wir dann weiterhin Sprit? Denn das ist es, was wir in erster Linie tun sollten, weil es sinnvoll ist – sowohl für die Umwelt als auch für den Geldbeutel.

Deshalb ist es auch nicht unser Ansatz, unseren Mitarbeiter Benzingutscheine anzubieten. Wir haben etwas anderes umgesetzt: Im März kam ein Mitarbeiter mit dem Wunsch nach einem neuen Fahrrad auf mich zu. Er hatte sich beim Fahrradhändler in ein tolles E-Bike verliebt und konnte oder wollte das Geld nicht auf einmal ausgeben. Als Alternative zur Finanzierung über den Händler haben wir gerechnet, ob sich für ihn das Leasing eines Dienstrades rechnen würde. Er hatte in der Vergangenheit mitbekommen, dass unsere Firma einen Rahmenvertrag mit Bikeleasing (www.bikeleasing.de) und auch Jobrad (www.jobrad.org) hat.

Immerhin stehen bei einem E-Bike schnell mal 5.000 Euro und mehr auf der Rechnung. Die Laufzeit wird in der Regel für 36 Monate berechnet. Zum Kaufpreis gehört eine verpflichtende Versicherung und Kosten für Wartung/Service. Geschätzt sind das ca. 5.700 Euro Gesamtkosten.

Der Trick bei der ganzen Sache ist, dass die Firma das Fahrrad least und dem Mitarbeiter überlässt, wie einen Dienstwagen. Analog zum Dienstwagen muss ein geldwerter Vorteil versteuert werden. Der beträgt, wie bei reinen E-Autos 0,25 Prozent des Bruttoanschaffungspreises abgerundet auf volle Euro. In diesem Fall sind das zwölf Euro, die fiktiv auf das Gehalt gerechnet werden. Die Leasingrate wird durch Gehaltsumwandlung vom Bruttogehalt gezahlt. Dadurch wird das Gehalt fiktiv niedriger und erspart Steuern und Sozialabgaben.

Der Arbeitgeber kann an dieser Stelle zusätzlich noch einen Zuschuss gewähren. Das kann der Beitrag zur Versicherung sein oder ein pauschaler Betrag als Bonus.

Natürlich sind die Zahlen sehr individuell und müssen immer wieder neu ermittelt werden. Im Beispiel meines Mitarbeiters fällt eine Leasingrate von ca. 130 Euro in Monat an und er bekommt 80 Euro weniger netto ausgezahlt.

Das ist eine Ersparnis von 1.800 Euro! Nach Ablauf des Leasings kann das Fahrrad übernommen oder zurückgegeben werden, wie bei einem Auto.

Übrigens können für jeden Mitarbeiter auch mehrere Verträge für Fahrräder abgeschlossen werden. Ein vorhandener Dienstwagen ist auch kein Hindernis.

Die praktische Abwicklung für den Mitarbeiter war auch ganz einfach. Beim Händler musste er nur unsere Rahmenvertragsnummer angeben und der Rest lief dann per Mail zwischen Leasing und Betrieb. Vom Aussuchen bis zum Mitnehmen hat der Prozess keine zwei Wochen gedauert. Allerdings hatten wir schon den Rahmenvertrag. Für Neustarter wird es etwas länger dauern, weil erst ein Vertrag abgeschlossen werden muss.

Kaum kommt der Kollege mit dem neuen Rad in die Firma, habe ich auch schon die nächsten Anfragen.

Auf diese einfache Weise haben wir einen kleinen Beitrag zum Sparen von Energie und auch zur Gesundheit des Mitarbeiters beigetragen. Wäre das auch was für Euch? Schreibt mir gerne, wenn ihr Fragen dazu habt: michael@freiewerkstatt.de

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