Für eine Mehrheit (54 Prozent) der jüngeren Autofahrer*innen in Deutschland (bis zu 34 Jahren) hat das Auto den Rang eines Statussymbols. Das ist eine zentrale Erkenntnis der repräsentativen Mobilitätsstudie, die das Marktforschungsinstitut infas im Auftrag von Continental in Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA im August 2024 durchgeführt hat.
Generationen Y und Z bekennen sich zum Auto Auf der einen Seite lassen jüngere Menschen bis zu 34 Jahren in Deutschland eine eher nüchterne Beziehung zum Auto erkennen. Für sie ist es mehr als für ältere Befragte ein Verkehrsmittel unter vielen, das im Mobilitätsmix zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite wird bei den jüngeren Fahrerinnen und Fahrern der Generationen Y und Z, die in den 90er-Jahren und danach geboren wurden, eine emotionale Nähe zum Auto deutlich: Für mehr als die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen (54 Prozent) in Deutschland hat das Auto den Stellenwert eines Statussymbols – ein doppelt so hoher Anteil wie bei den Befragten ab 45 Jahren. Insbesondere in Großstädten lebende Personen in der Altersspanne 18 bis 34 sehen das Auto als Prestigeobjekt an (67 Prozent). In Kleinstädten und in ländlicher Umgebung liegt die Zustimmung bei rund 49 Prozent. Diese Sicht auf das Auto wird begleitet von wachsenden Erwartungen an die künftige Mobilität auf vier Rädern. So äußern 51 Prozent der befragten 25- bis 34-Jährigen den Anspruch, dass das Auto der Zukunft nicht nur ein sicheres Fortbewegungsmittel sein sollte, sondern auch ein Rückzugsraum zum Entspannen und Arbeiten.
Unterschiedlich großes Interesse an E-Autos
Die Wende zur Elektromobilität steht in Deutschland unter Druck, der Absatz von Pkw mit reinem E-Antrieb stockt. Während in China, so die aktuellen Zahlen der Continental-Studie, Elektroautos einen signifikanten Anteil (10 Prozent) an der Pkw-Flotte der Befragten ausmachen, fahren in Deutschland nur drei Prozent der Befragten einen reinen Stromer und 91 Prozent einen Pkw mit Verbrennungsmotor (China: 80 Prozent). Das Potenzial für einen höheren Absatz von E-Autos hierzulande ist vorhanden, vor allem innerhalb der Altersklasse 18 bis 34 Jahre: Hier halten es rund zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten für sicher oder wahrscheinlich, dass ihr nächster Pkw ein reines Elektroauto sein wird – eine Tendenz, die sich in der nachfolgenden Generation kontinuierlich abschwächt. Der Blick auf die altersabhängige Haltung zur Elektromobilität zeigt: Wie viele andere technologische Entwicklungen übt auch die E-Mobilität auf jüngere Autofahrerinnen und -fahrer größere Anziehungskraft aus als auf ältere. Sie sind dafür eher zum Verzicht auf Subventionen bereit: Für 50 Prozent der 25- bis 34-Jährigen kommt der Kauf eines E-Autos ohne staatlichen Zuschuss infrage – unter den Älteren ab 45 nimmt die Bereitschaft zur kompletten Eigenfinanzierung deutlich ab.
Studie liefert international vergleichbare Ergebnisse zu zahlreichen Mobilitätsthemen
Für die Mobilitätsstudie 2024 befragte infas im Auftrag von Continental insgesamt rund 5.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA im August 2024 zu ihrem Mobilitätsverhalten sowie ihrer Einstellung zu einer Vielzahl von Mobilitätsthemen. In den einzelnen Ländern ist die jeweilige Stichprobe bevölkerungsrepräsentativ, für China repräsentativ für die urbane Bevölkerung. Ziel der Continental-Mobilitätsstudie, die seit 2011 nunmehr in der achten Auflage erscheint, ist, eine international vergleichbare Übersicht zu den Einstellungen der Menschen gegenüber aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in der Mobilität und ihrem individuellen Nutzungsverhalten zu erhalten. Das Spektrum der Themenfelder der diesjährigen Studie umfasst das automatisierte Fahren, Nutzererlebnis, KI im Auto, nachhaltige Mobilitätskonzepte, Mobilität in urbanen Räumen, die Bezahlbarkeit von Mobilität und die Einstellung zu staatlicher Regulierung im Mobilitätssektor. (cepe)