Mit neuem Garantielabel bringt BVfK gebrauchte Stromer zurück auf die Straße

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auf der Fahrerseite sitz jemand mit dem Handy in der Hand im Auto und prüft etwas am Auto mit einer Software.

Der Bundesverband freier Kfz-Händler e.V. (BVfK), der die Interessen von über 1.000 freien Kraftfahrzeughändlern in Deutschland vertritt, will mit dem neuen Garantielabel Impulse zur Förderung des Gebrauchtwagenmarkts für Elektrofahrzeuge (BEVs) setzen. Der Turbo für gebrauchte Stromer soll die Unsicherheiten bei potenziellen Käufern reduzieren und die Akzeptanz für gebrauchte Elektroautos nachhaltig steigern.

„Die aktuelle Marktsituation ist paradox: Einerseits müssen gebrauchte Elektrofahrzeuge dringend auf die Straße, andererseits hemmen Bedenken über die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Antriebsbatterie sowohl Käufer als auch Händler“, erklärt Ansgar Klein, geschäftsführender Vorstand des BVfK.

Das zentrale Problem liegt in dieser Batterie, dem wohl teuersten Bauteil und somit Herzstück eines Elektroautos, die als größter Unsicherheitsfaktor wahrgenommen wird. Ein Defekt oder ein erheblicher Kapazitätsverlust kann den Restwert eines Fahrzeugs erheblich beeinträchtigen. Händler fürchten das Gewährleistungsrisiko, während Verbraucher aus Angst vor hohen Folgekosten beim Kauf zögern.

Das Projekt „Turbo für gebrauchte Stromer“ adressiert gezielt diese Hemmnisse. Das Konzept garantiert, dass die Batteriekapazität eines Fahrzeugs nicht mehr als drei Prozent pro Jahr abnimmt. Grundlage ist ein Dekra-zertifizierter Test, der den Zustand der Batterie zum Zeitpunkt der Übergabe dokumentiert und als Basis für Garantieansprüche dient.

Im Garantiefall verpflichtet sich der Garantiegeber, die Ladekapazität durch geeignete Maßnahmen wiederherzustellen. Sollte dies nicht möglich sein oder mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden sein, haben Käufer zwei klare Optionen: Sie können das Fahrzeug gegen eine übliche Nutzungsvergütung zurückgeben oder eine Kaufpreisminderung entsprechend der Abweichung von der garantierten Mindestkapazität beanspruchen. Diese transparente Lösung soll Verbraucher*innen vor unvorhergesehenen Kosten schützen. Dem Handel ermöglicht es, attraktive Angebote auf dem Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge anzubieten.

„Unser Ziel ist es, dass BVfK-Händler mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse erzielen können“, erklärt Ansgar Klein, geschäftsführender Vorstand des BVfK. Unterstützt wird das Projekt von Partnern, die Finanzierungs- und Serviceangebote bereitstellen. Das seit 23 Jahren bestehende BVfK-Garantiekonzept ist als Händler-Eigengarantie ausgestaltet. Der Verband sorgt allerdings unter anderem durch die Verwaltung der Rücklagenkonten der Händler wie auch durch die Übernahme des kompletten Schadens- und Reklamationsmanagements dafür, dass die Garantieversprechen auch tatsächlich eingehalten werden können.

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