Kraftstofffilter im Test

0
997
Vergleich von hochwertigem und minderwertigem Kraftstofffilter (v. l. neuer Mann-Filter, gebrauchter OE-Filter, gebrauchter minderwertiger Filter)

Der weltweite Filtrationsexperte Mann+Hummel hat zwei langjährig eingesetzte Benzin-Kraftstofffilter unter die Lupe genommen Im Prüflabor wurden Kraftstoff-Leitungsfilter mit Metallgehäuse, die eindeutig länger im Einsatz waren als das vorgegebene Wechselintervall in Fahrzeugen, von den Spezialisten geöffnet und bewertet. Verglichen wurde ein OEM-Qualitätsfilter mit einem Filter minderwertiger Qualität.

Moderne Einspritzsysteme reagieren empfindlich auf Verunreinigungen im Kraftstoff. Selbst mikroskopisch kleine Teilchen können großen Schaden anrichten. Die Kraftstofffilter von Mann-Filter-haben laut Unternehmen eine hohe Filterfeinheit. So sollen sie Motoren zuverlässig schützen und Reparaturen an Injektoren oder Zylindern verringern. „Nur ein hochwertiger Kraftstofffilter schützt die sensible Einspritzanlage optimal vor Verschleiß. Doch äußerlich können selbst Fachleute die Leistungsfähigkeit der Filter kaum unterscheiden. Erst der genaue Blick ins Innenleben verrät mehr über Aufbau, Materialien und Funktionen der Qualitätsfilter“, sagt Frank Bartel, Produktmanager Kraftstofffilter bei Mann-Filter.

Detailaufnahme eines minderwertigen Kraftstofffilters

Erschreckendes Ergebnis beim Billigfilter

Nach dem Entfernen des Gehäusedeckels des gebrauchten minderwertigen Filters zeigt sich, dass die vordere Endscheibe massiv verformt und das Filtermedium kollabiert ist. Bartel, zu der Entdeckung: „Was wir hier sehen, ist natürlich der absolute Worstcase – das Filtermedium aus Zellulose ist kollabiert und hat sich von der Endscheibe gelöst, der Kraftstoff wurde unfiltriert zum Motor befördert. Man sieht auch im direkten Vergleich zum OEM-Filter, dass der O-Ring komplett verhärtet ist und damit keinerlei Dichtfunktion mehr aufweist. Das Filterinnere sollte nur gereinigten Kraftstoff enthalten, zeigt aber starke Verschmutzungen. An der Beladung des Filtermediums kann man mit dem bloßen Auge unverschmutzte Stellen sehen, was mich befürchten lässt, dass dieser Filter bereits frühzeitig versagte“

Die vorliegenden Filter waren in Fahrzeugen im Einsatz und zeugen von einem langen Filterleben. Bartel weist auf die Wirtschaftlichkeit der Filterwechsel hin: „Wird der Kraftstofffilter nicht nach den Angaben des Fahrzeugherstellers – in diesem Fall alle vier Jahre – getauscht, steigt nicht nur das Schadensrisiko für den Fahrzeugbesitzer, sondern die Werkstatt verschenkt auch wichtiges Wartungspotential. In Vierjahresschritten gerechnet, entgeht der Werkstatt alle vier Jahre eine Wartung des Kraftstofffilters. Je nachdem, wie viele Fahrzeuge eine Werkstatt wartet, kann auf diese Weise einiges an Umsatzpotential ungenutzt bleiben. Plus das Risiko, dass Filter so aussehen könnten wie der gezeigte ‚minderwertige Filter‘ mit der Gefahr von Verschleiß des Motors.“ (cepe)

Aufschneiden eines minderwertigen Filters an der Drehbank.
Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar
Bitte tragen Sie Ihren Namen ein