Getriebespülung – was lange währt.
Getriebespülung. Das Wort geistert schon länger durch die Branche – und durch unsere Werkstatt. Immer wieder kamen Kunden, die davon gehört hatten. Kollegen, die davon schwärmten. Aber auch viele Fragezeichen: Funktioniert das wirklich? Welche Systeme gibt’s da? Und rechnet sich das überhaupt?
Wir haben uns lange Zeit gelassen. Das Thema war nie ganz vom Tisch – aber es rutschte oft nach hinten im Werkstattalltag. Klar, Automatikgetriebe gibt’s immer mehr, die Ölqualität ist ein Thema, aber gleich ein eigenes Spülgerät anschaffen?
Zwischendurch haben wir die Spülung ein paar Mal fremdvergeben, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem wir gesagt haben: jetzt oder nie. Und wenn, dann richtig.
Also haben wir uns umgehört. bei anderen Werkstätten und auch Geräteherstellern: Was klappt, was nicht? Welches Gerät benötigt wie viele Adapter? Braucht man Verbrauchsmaterial? Sind Filter notwendig? Zu welchen Preisen werden diese angeboten? Wie läuft die Schulung? Welche Fahrzeuge sind zickig?
Unsere Entscheidung fiel auf ein System mit breiter Adapterauswahl, gutem Support und der Möglichkeit, die Öltemperatur live zu überwachen. Wir wollten nicht nur „irgendwas durchspülen“, sondern verstehen, was im Hintergrund passiert – und das auch dokumentieren können.
Installation und Einweisung liefen sauber und dann stand da unser neuer Kasten – wartend auf den ersten echten Einsatz.
Unser erstes eigenes Versuchsfahrzeug war dann unser alter Nissan Pathfinder – fast 300.000 Kilometer auf der Uhr, schaltete zäh, aber lief noch. Also dachten wir: Wenn wir bei dem keine Verbesserung erkennen, wird es bei anderen auch nicht funktionieren. Was soll ich sagen? Der Unterschied war deutlich spürbar.

Seitdem ist das Gerät regelmäßig im Einsatz. Wichtig ist uns, nicht auf Verdacht zu spülen, sondern gezielt auf Kundenwunsch, bei hoher Laufleistung oder schlechtem Fahrverhalten.
Mein Tipp an Kolleginnen und Kollegen: Zögert nicht zu lange! Wer sich mit dem Thema befasst, sauber arbeitet und dem Kunden erklärt, warum es sich lohnt, der wird die Anschaffung nicht bereuen.
Wir bieten die Spülung inzwischen aktiv an – nicht aufdringlich, aber selbstbewusst. Und wenn ein Kunde fragt, was das bringt, reicht oft ein Blick auf die Ölproben.
So hab ich’s gemacht – und ich würd’s wieder tun.
. Autor: Kfz-Meister Michael Dittmar, der regelmäßig für FREIE WERKSTATT aus dem Werkstattalltag berichtet (Bsp. https://epaper.freiewerkstatt.digital/p/freie-werkstatt/02-04-25/a/unter-kollegen-so-habe-ich-s-gemacht/7859/1892719/62267243)