„Ich sehe die Zukunft pink“,
so Matthias Wittich auf unsere Umfrage 30 Jahre Freie Werkstatt

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"Ich seh` die Zukunft pink..", so Matthias Wiittich,… der sich damit auf den Song von Peter Fox bezieht: Alle malen schwarz, ich seh' die Zukunft pink (Bildquelle: S. Ruthe)

Die Redaktion FREIE WERKSTATT feiert ihren 30. Geburtstag und hat Wegbegleiter gebeten, einen Rück- und Ausblick auf den freien Reparaturmarkt zu geben. Mit dem Statement von Matthias Wittich, Geschäftsführer Fritz Wittich GmbH und einer der Gäste, den wir alljährlich auf unserem Branchen- und Werkstattforum im Januar begrüßen konnten, setzen wir unsere 30 Jahre-Serie fort.

FREIE WERKSTATT: Herr Wittich, welche Ereignisse hat den freien Reparaturmarkt in den letzten 30 Jahren am meisten geprägt und wie sich dieser Markt in den nächsten Jahren entwickeln?

Witttich: Grundsätzlich ist die Gründung von Tecdoc ein Meilenstein in unserer Branche. Ich finde es unglaublich schön, dass wir uns als Branche auf einen Teilekatalog und ein Bestellsystem einigen konnten und nicht jeder Großhändler und jede Kooperation ihr eigenes Süppchen kochen muss. Wo wären wir ohne diesen Meilenstein? Unglaublich finde ich auch den Abschluss Nio mit der GAS/Coparts. Ein chinesisches Unternehmen, was den Automarkt der Zukunft prägen will – setzt auf ein Netzwerk von freien Werkstätten. Sicherlich ein Ritterschlag für den freien Markt.

Die Menschen wollen mobil bleiben. Die Deutsche Bahn, Lufthansa und Flixbus verbinden Düsseldorf und Berlin, Hamburg und München hervorragend. Aber Detmold und Winterberg? Da bleibt das Auto das Verkehrsmittel des Vertrauens – ohne Alternative. Zusätzlich ziehen sich jeden Tag mehr Autohäuser und Vertragswerkstätten aus solchen kleineren Städten zurück. Daher gehört der freien Werkstatt die Zukunft. Autos müssen repariert werden – auch E Autos. Aus dem Ölwechsel von heute wird der Klimaservice für die Batterien von Morgen. Wir müssen es nur schaffen, Nachwuchs für unsere Werkstattkunden und für uns zu gewinnen. Ich sehe die Zukunft pink! 😉

FREIE WERKSTATT: Was hat sich die Fritz Wittich GmbH für die kommenden fünf bis zehn Jahre vorgenommen?

Witttich: Ich glaube an die Zukunft von Familienunternehmen wie uns – im Wettbewerb sicherlich mit internationalen Wettbewerbern. Warum? Weil wir hier in unserer Region die Entscheidungen treffen und nicht im fernen Amerika, weil wir berechenbar sind. Unsere Hausbanken sind die Sparkassen und Volksbanken und nicht die HypoVereinsbank.

Aber auch wir müssen digitaler und schlanker werden. Warum? Um den Fachkräftemangel zu begegnen und unsere Kosten zu senken. Gleichzeitig wollen wir zeitnah liefern und lieferfähig sein, einen flächendeckenden Kundendienst für unsere verkaufte Werkstattausrüstung bieten und unseren Kunden und Kundinnen wertvolle Informationen und Anregungen für ihr tägliches Geschäft geben.

Wir investieren über die Coparts/GAS auch in Zukunftsthemen für unsere Kunden wie Schadenssteuerung, Flotten etc. Das nächste Privatfahrzeug in Berlin, Köln oder Bielefeld ist vielleicht Morgen ein Carsharing Fahrzeug. Solche Märkte können wir nur zusammen für uns gewinnen.

Wir wollen also weiter gesund wachsen und unsere Philosophie als Familienunternehmen nicht verlieren.

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