Lambdasonde – universal oder fahrzeugspezifisch?

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Die Stecker der Lambdasonde sind hersteller- und fahrzeugspezifisch – Lohnt sich der Umbau auf eine günstige Universalsonde? Foto: NGK Spark Plug

Wenn die Lambdasonde ausgetauscht werden muss, stellt sich die Frage, ob eine fahrzeugspezifische oder eine universelle Sonde zum Einsatz kommt – die scheinbare Ersparnis sollten Werkstätten genau überdenken.

Der Austausch der Abgassensoren bedeutet für den Kunden meist einen hohen Rechnungsbetrag. Neben den fahrzeugspezifischen Sonden mit passenden Steckern und entsprechender Kabellänge, gibt es Universalsonden, die ein breites Anwendungsspektrum abdecken – dabei werden Stecker und Kabel der alten Sonde übernommen.

Stimmen die Kabelfarben überein?
Auch die Suche nach der korrekten Belegung kostet Zeit
Foto: Triscan

Dabei gibt es einige Punkte zu beachten:
Korrekte Belegung der Leitungen
Wie so oft gibt es zwischen den Universalsonden und den originalen Leitungen Unterschiede bei den Kabelfarben. Eine richtige Belegung ist notwendig, um die korrekte Funktion sicherzustellen. Hier muss gegebenenfalls der Schaltplan konsultiert werden – diesen Zeitaufwand sollte man nicht unterschätzen.

Kalte Lötstellen führen zu Fehlfunktionen und brechen häufig – die Edestahllitzen sind nicht einfach zu löten Foto: Triscan


Löten oder Crimpen?
Um die Litzen der Kabel zu verbinden, stellt sich die Frage nach der Verbindung. Auch wenn Kabel klassischerweise gelötet werden, ist zumeist nur das Crimpen zulässig. Zum einen, weil die Sonden über das Kabel Sauerstoff ziehen, der für den Vergleich zum Abgas benötigt wird, zum anderen, weil Lötverbindungen bei Edelstahldrähten nicht ganz einfach sind – es droht die Gefahr von kalten Lötstellen oder Leitungsbruch durch Vibrationen.

Isolierung
Ebenfalls nicht unwichtig die Isolierung der Verbindungstelle. Sie muss nicht nur das Eindringen von Flüssigkeit verhindern, sondern neben der elektrischen Isolation auch Schutz vor den thermischen Bedingungen in der Nähe der Abgasanlage gewährleisten – zu nah am Krümmer sollte die Trennstelle daher nicht sein, sondern in einem kühleren Bereich liegen.


Wirtschaftlichkeit und Risiko
Gerade bei älteren Fahrzeugen tendieren Werkstätten dazu, günstige Universalsonden zu verbauen. Eine Rechnung, die für den Unternehmer nicht immer aufgeht: Neben den Kosten für die Sonde gilt es auch, die Arbeitszeit zu betrachten, die für den Umbau des Kabels zu berechnen gilt. Bei einer Viertelstunde Arbeitszeit wird die vermeintliche Ersparnis schnell zum Verlustgeschäft, die entweder der Kunde bezahlt oder die Werkstatt selbst verbuchen muss.
Zudem besteht bei dem Umbau stets die Gefahr, dass beim Verbinden der Leitungen Fehler entstehen: Solche Reklamationen werden seitens der Hersteller zumeist grundsätzlich abgelehnt, den anschließenden zweiten Austausch muss die Werkstatt auf Gewährleistung selbst übernehmen.

Daher sollte grundsätzlich abgewogen werden, ob eine Reparatur mit einer Universalsonde wirklich im Sinne des Kunden ist. Ein Preisvergleich bei den Abgassensoren bringt oft eine größere Ersparnis bei hoher Funktionssicherheit: Stecker drauf und es funktioniert wieder.

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