Die Zukunft der Autokonnektivität ist da

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Bildquelle: Continental

Die Autos der Zukunft werden softwaregesteuerte, mit dem Smartphone verbundene, satellitengestützte, cloud-kompatible Maschinen sein, die in der Lage sind, Daten zu analysieren und daraus zu lernen und mit Fahrern und anderen Autos zu kommunizieren. Diese Zukunft der Mobilität findet bereits hier und jetzt statt. Continental hat Systeme entwickelt, die Ampeln, Fußgängerüberwege, Fußgänger, Gehwege und Verkehrsschilder erkennen können. Mittels Kameras in den Außenspiegeln, im Kühlergrill und am Heck erfassen Sensoren mögliche Gefahren wie Aquaplaning bei Regen, berechnen die optimale Geschwindigkeit und informieren den Fahrer. V2X-Kommunikationssysteme warnen Fahrzeuge in der Nähe vor der Gefahr.

Einige der heute produzierten Autos sind mit über 50 Konnektivitätsfunktionen ausgestattet. Über diese Konnektivität werden Fahrer über den Straßen- und Verkehrszustand informiert, um das Risiko von Verkehrsunfällen zu verringern. Sie bietet außerdem einen intuitiveren Zugang zu Infotainment-Systemen oder die Freiheit, ein Fahrzeug von außerhalb des Autos zu steuern.

Telematik ist ein entscheidendes Thema, wenn es um die Vernetzung von Fahrzeugen geht, da es um die Übertragung von Echtzeitdaten über große Entfernungen geht. Die Telematik besteht aus Hard- und Software, die eine Art zellulare Kommunikation beinhaltet und Fahrzeuge im Wesentlichen in Informationsstationen umwandelt. So ist beispielsweise das Intelligente Antennenmodul von Continental, eine Schnittstelle zwischen dem Auto und der Außenwelt. Es nutzt die Telematik, um ein Auto in die Lage zu versetzen, Informationen zu empfangen und mit der Infrastruktur, anderen Autos, Smartphones, zellularen Netzwerken, der Satellitennavigation und dem Radio zu teilen. Im Wesentlichen ermöglicht es Fahrzeugen, seine Umgebung intelligent zu erfassen, mit Personen und anderen Fahrzeugen in Echtzeit zu kommunizieren, Probleme vorherzusagen und Maßnahmen zur Vermeidung potenzieller Bedrohungen zu ergreifen.

Bei der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation (v2v) tauschen Fahrzeuge Daten über Geschwindigkeit und Straßenzustand aus, um ein Ad-hoc-Netzwerk zwischen Fahrzeugen ohne Server zu schaffen. Beispielsweise könnte ein Auto mit einem anderen Auto über Glatteis auf einer Straße in nahezu Echtzeit direkt kommunizieren. Bei der Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2I) hingegen werden Computer-Bildverarbeitungssysteme wie z. B. intelligente Frontkameras eingesetzt, um Verkehrszeichen oder Hindernisse zu erkennen, sie auszuwerten und dann Warnungen an den Fahrer auszugeben. Diese Technologien schließen sich jedoch nicht mehr gegenseitig aus – sie arbeiten ständig parallel, um die V2X-Kommunikation zu ermöglichen.

Intelligente Bildverarbeitungsalgorithmen rekonstruieren das Bild unter dem Fahrzeug und fügen es in die von Satelliten und Radargeräten erzeugte Surround-Ansicht ein, um eine wirklich umfassende Sicht um das Fahrzeug herum zu ermöglichen. Erkennt das System zum Beispiel einen anderen Verkehrsteilnehmer in der Nähe des Fahrzeugs, leitet es automatisch eine Notbremsung ein, um eine Kollision zu vermeiden. Aus der Vogelperspektive, die von Satelliten bereitgestellt wird, könnten Autos der Zukunft einen Motorradfahrer erkennen, der sich schnell von hinten nähert, und das System könnte den Fahrer warnen oder sogar verhindern, dass das Fahrzeug wie geplant die Spur wechselt. Zukünftige Funktionalitäten könnten sogar die Hirnaktivität eines Fahrers messen, sein Verhalten vorhersagen und antizipieren und ihn von unsicheren Fahrpraktiken abhalten.

Eine ähnliche Technologie nutzt ein „Schwarm intelligentes System“ und Kamerasysteme, um Straßenzustände zu klassifizieren und ein dynamisches Reibungsdiagramm zu erstellen, um vorherzusagen, wie gut die Autoreifen auf der jeweiligen Straße haften können. Der eHorizon von Continental nutzt diese Technologie, um wechselnde Geschwindigkeitsbegrenzungen, Topologie, Fahrbahnmarkierungen oder rutschige Abschnitte auf der Straße zu erkennen. Es kann den Zustand der gesamten Strecke interpretieren, vor Mautgebühren in der Stadt warnen und diese Informationen an andere dort fahrende Fahrzeuge weitergeben.

Eine unglaublich wichtige Anwendung der V2X-Kommunikationstechnologie ist die Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen für Radfahrer und Fußgänger. Laut dem Globalen Statusbericht der WHO gab es im Jahr 2018 1,35 Millionen Verkehrstote und etwa ein Viertel davon sind Fußgänger oder Radfahrer. Die Vision Zero von Continental hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe solch hochentwickelter Technologie letztendlich zu null Toten, Verletzten und Unfällen auf unseren Straßen zu führen.

Mit dem Digitalen Schutzschild von Continental kann das Smartphone eines Benutzers eine Softwareanwendung hosten, die die Position, Richtung und Geschwindigkeit der Person an einen Server senden kann. Diese Daten werden an nahegelegene Fahrzeuge weitergeleitet, und wenn die Fahrtrouten auf ein Risiko hindeuten, zum Beispiel ein Auto, das „blind“ auf eine Straße mit einem Radfahrer abbiegt, kann das System eine Warnung ausgeben und das Risiko einer gefährlichen Situation verringern. Die „Benutzer“ können einfach die Technologie nutzen, die ihnen bereits zur Verfügung steht, so dass die Auswirkungen der lebensrettenden Maßnahmen umfassend und weitreichend sind.

Smartphones sind bei der Anwendung der Autokonnektivität von entscheidender Bedeutung. Um dies zu fördern, ermöglicht die VoicR-App von Continental den Fahrern, Sprachnachrichten über einen öffentlichen oder personalisierten Kanal in Echtzeit an andere Benutzer in der Nähe zu senden. Automatisiertes Valet Parking ermöglicht es Fahrzeugen sogar, durch eine Schranke zu fahren und einen freien Parkplatz zu finden, während der Fahrer am Tor wartet. Zu den weiteren Apps gehört die digitale Pannenhilfe, die bei einem Zwischenfall automatisch die GPS-Details eines Fahrzeugs weitergibt und sogar die zuständigen Notfalldienste kontaktieren kann, wenn die Airbags ausgelöst werden. Auch Smartwatch-Konnektivität ist auf dem Vormarsch und ermöglicht den Fernzugriff auf Funktionen im Fahrzeug wie Starten/Stoppen des Motors und die Warnung vor gestohlenen Fahrzeugen. Damit werden Smartphones in Zukunft der Schlüssel zum Auto und seinen Funktionen sein. 

Da die Automobilindustrie immer größere Datenmengen erzeugt, werden Cloud-Dienste für die Speicherung und Übertragung immer wichtiger, Satelliten und Server werden für die Beschleunigung der Kommunikation an Bedeutung gewinnen und KI und maschinelles Lernen werden für die Verbesserung und Vereinfachung von Diensten unerlässlich. Cloud-Dienste ermöglichen ferngesteuerte Cloud-Schlüssel und bieten einen sicheren, bedarfsgerechten Autozugang, was für Carsharing-Plattformen und die Benutzerfreundlichkeit von entscheidender Bedeutung ist. vAnalytics von Continental ist eine sichere cloud-basierte Serviceplattform, die anonyme Daten aus einer Vielzahl von Quellen sammelt, aufschlussreiche Analysen erstellt und diese zur Lösung von Problemen nutzt. Blockchain-Technologien beschleunigen auch den direkten und dezentralen Datenaustausch, so dass Daten auf sichere und effiziente Weise ausgetauscht werden können und künftige Aktualisierungen und Dienste genauer werden können.

ContiConnect, ein Service für Logistikunternehmen und Flottenmanager, kommuniziert mit Sensoren im Inneren eines Reifens und ist über Satellit mit dem Firmengebäude vernetzt. Es ermöglicht es den Fahrern, den Luftdruckverlust ständig zu überwachen und gefährliche Reifenpannen zu vermeiden und gleichzeitig die Mobilitätskosten für Flottenmanager zu senken. Satelliten könnten auch ein 3D-Mobilitäts-Ökosystem schaffen und Over-the-Air-Updates ermöglichen, was zu intelligenten Update-Lösungen für das gesamte Fahrzeug führen würde, vom Antriebsstrang bis hin zu Infotainment-Systemen.

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