Goodyear entwickelt Reifen aus nachhaltigen Materialien

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Reifen sollen künftig aus nachhaltigen Materialien hergestellt werden – etwa Sojaöl und recycelten PET-Flaschen. Foto: Goodyear

Die Autowelt befindet sich im Umbruch, Stromer verdrängen den klassischen Verbrenner – nur bei den Reifen tat sich bisher wenig. Goodyear präsentiert nun den Prototyp eines nachhaltigen Reifen, der auf nachhaltige Materialien wie Pflanzenöle setzt.

Bisher wird Gummi vor allem aus Kunststoff und Erzeugnissen auf Basis von Erdöl hergestellt – Goodyear geht einen Schritt weiter und setzt auf Öl auf Sojabohnen, die bisher vor allem aus der Tierfutterproduktion und als Nahrungsmittel bekannt sind. Die Teile des Öls, die nicht als Nahrungsmittel verwendet werden können, kommen für die Verwendung im Reifen infrage.
Auch bei weiteren Materialien, die klassischerweise zur Herstellung eines Reifen benötigt werden, geht man neue Wege – etwa dem Ruß, der dem Gummi zum einen seine schwarze Farbe verleiht, als auch den Abrieb des Reifens reduziert. Ruß ist ein Rückstand aus unvollständigen Verbrennungsprozessen, der in Vergangenheit ebenfalls aus der petrochemischen Industrie gewonnen wurde. Um auch hier künftig freier von Erdölprodukten zu werden, wird der benötigte Ruß aus Methan, Kohlenstoffdioxid und pflanzlichen Ölen erzeugt.

Um Fasern für die Gewebeeinlage zu gewinnen, wird Polyester aus Kunststoffflaschen durch chemisches Recycling wieder in seine Grundbestandteile aufgespalten, aus denen anschließend neue Fasern für den Reifencord erstellt werden. Insgesamt kommt der Prototyp auf einen Anteil von 70 Prozent nachhaltigen Materialien – gänzlich auf neues Material lässt sich auch hier (noch nicht). Für die Reifenbranche ist es ein wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltig, die sowohl von Gesetzgebern als auch Kunden zunehmend gefordert ist. (SB)

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